Orte der Polizeigeschichte: Polizeischule Essen

Polizeischule Essen

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Daten und Fakten

Turmgebäude der ehemaligen Polizeischule Essen mit Freitreppe im Zentrum der Liegenschaft (2003). — Turmgebäude der Liegenschaft (2003)

Nachdem sich eine erst in den 1920er Jahren bezogene Liegenschaft für die Essener Polizeihundertschaften in Essen-Rüttenscheid als unzweckmäßig erwiesen hatte, wurde 1930 ein Bauwettbewerb für eine neue Liegenschaft, ganz in der Nähe, auf einem großen landwirtschaftlichen Grundstück im angrenzenden Stadtteil Bredeney ausgeschrieben.

Die Liegenschaft, die mehreren Hundertschaften, der Reiterabteilung und anderen Einheiten der Essener Polizei Platz bieten sollte, wurde 1934 durch das Architekturbüro Kleinpoppen aus Mönchengladbach-Rheydt fertiggestellt.
Den Kern der Anlage bildete ein Kammbau mit einem langen Gebäudeflügel, von dem mehrere Querbauten abgingen sowie ein turmförmiges Treppenhaus. Weiterhin wurden auf dem Grundstück Gebäude für Pferdeställe, Kraftwagengaragen, Werkstätten und ein kleines Polizeikrankenhaus errichtet. In den Hauptgebäuden waren auch zahlreiche Wohnungen für Polizeibedienstete, die dort mit ihren Familien wohnten.
Im Dritten Reich waren in der Liegenschaft mehrere Polizeibataillone, u.nter anderem das Polizeireservebataillon 67, untergebracht, die an grausamen Vernichtungsaktionen jüdischer und anderer für die Nazis missliebige Menschen in den eroberten Kriegsgebieten beteiligt waren. Nach dem Krieg fand in der Liegenschaft wieder ein normaler Dienstbetrieb statt und auch ein Teil der Wohnungen wurde noch genutzt.
In den 60er Jahren wurde aus der Liegenschaft die Landespolizeischule für Technik und Verkehr (LPS TuV), danach eine Polizeischule für die allgemeine Ausbildung junger Polizeibeamter und parallel dazu beziehungsweise nachfolgend fanden hier diverse Dienststellen, wie die Essener Einsatzhundertschaft, der Verkehrsdienst, die Schießausbildung, das Polizeimusikkorps, das Spezialeinsatzkommando, die örtliche Fortbildungsstelle, die Telefonzentrale, diverse Kriminaldienststellen und vieles mehr eine dienstliche Heimat.
Nach 1960 wurden auf dem Gelände zusätzliche Gebäude für ein Parkhaus, eine Schießanlage, den Verkehrsdienst und ein Pförtnerhaus geschaffen.
2020 wurde das Gelände von der Polizei komplett freigezogen. Die bisher an der Norbertstraße untergebrachten Dienststellen zogen in den nahegelegenen Gebäudekomplex der Karstadt-Hauptverwaltung um, die ehemalige Polizeiliegenschaft wurde vom Landesbauverwalter BLB übernommen und steht derzeit zum Verkauf. Besichtigungsmöglichkeiten in der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Anlage bestehen nicht mehr.