Historische Außenansicht des Polizeipräsidiums Bochum.

Polizeipräsidium Bochum

Bochum: Polizeipräsidium Orte der Polizeigeschichte

Daten und Fakten

Polizisten stehen bei einer Kundgebung im Jahr 1933 nebeneinander in einer Reihe.
Kundgebung (1933)

Am 31. Mai 1929 wurde das Bochumer Polizeipräsidium an der Uhlandstraße feierlich eingeweiht. Die Bauzeit betrug gerade einmal zwei Jahre. […]

  • 37 Meter ist der massive Hauptturm hoch, die Fassade weist eine kunstvolle Gliederung auf, Portal und Sockel sind mit fränkischem Muschelkalksandstein verkleidet. Der Boden der Eingangshalle ist mit bunten Mosaikplättchen versehen, die Heizkörper aus Terrakotta, die Decke aus Stuck; es gibt buntverglaste Fenster und Kieferschälfurnier sowie Beleuchtungskörper in Altnickel. An der Anmutung des Präsidiums hat sich bis heute kaum etwas verändert. […]
     
  • Hitlers Machtergreifung läutete 1933 die Zeit des nationalsozialistischen Regimes ein, das mit seinen menschenverachtenden Gräueltaten auch das Bild der damaligen Polizei geprägt hat. Die Nationalsozialistische Partei bekam immer mehr Einfluss und missbrauchte die Polizei als Machtinstrument. […]
     
  • 1939, mit Kriegsbeginn, wurde die Polizei mit dem Sicherheitsdienst der Schutzstaffel zusammengelegt. Für den Einsatz an den Fronten wurden zahlreiche von ihnen zwangsrekrutiert und in den Kriegseinsatz geschickt. Bis zum Kriegsende gab es kaum noch Polizisten im Land. […]
     
  • Am 10. April 1945, knapp einen Monat vor der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs, rückten die Amerikaner in Bochum ein. Der damalige Bürgermeister Dr. Franz Geyer übergab die Stadt, die wenige Tage später unter britische Besatzung fiel. Nach zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft brauchte es seine Zeit, bis die Dinge wieder in halbwegs geordneten Bahnen verliefen. Die Polizeiverwaltung Bochum war nach dem Sieg der Alliierten zunächst nicht mehr existent. Es dauerte einige Zeit, bis die Briten örtliche Polizeichefs einsetzten. Bald fassten sie alle polizeilichen Belange der Städte Bochum, Wattenscheid, Wanne-Eickel, Herne, Witten und Castrop-Rauxel zusammen.
     
  • Das Gebäude in der Uhlandstraße wird noch heute als Bochumer Polizeipräsidium genutzt und wurde im Jahr 1993 durch einen Neubau erweitert, der mit dem Altbau durch eine zweigeschossige Fußgängerbrücke verbunden ist.
     

Quelle: Polizeipräsidium Bochum, Pressemeldung 2019: Reise durch die Zeit. 110 Jahre Polizeipräsidium in Bochum, Teil 1 und 2 (Auszüge)

Fotos

  • Historische Außenansicht des Polizeipräsidiums Bochum.
    Historische Frontansicht
  • Schwarz-Weiß-Seitenansicht des Polizeipräsidiums Bochum.
    Seitenansicht
  • Postkarte des Polizeipräsidiums Bochum aus dem Jahr 1932.
    Postkarte (1932)
  • Aufnahme der Polizei während eines Festzugs auf der Königsalle in Bochum am 1. Mai 1933.
    Festzug (1933)
  • Eingang des Polizeipräsidiums Bochum im Jahr 2023.
    Eingang (2023)
  • Frontansicht des Polizeipräsidiums Bochum im Jahr 2023.
    Frontansicht (2023)
  • Luftansicht des Polizeipräsidiums Bochum aus dem Jahr 2000.
    Luftansicht (2000)
  • Innenansicht des Polizeipräsidiums Bochum aus dem Jahr 2005.
    Innenansicht (2005)
  • Innenansicht des Polizeipräsidiums Bochum aus dem Jahr 2005.
    Innenansicht (2005)
  • Innenansicht des Polizeipräsidiums Bochum aus dem Jahr 2005.
    Innenansicht (2005)
  • Innenansicht des Polizeipräsidiums Bochum aus dem Jahr 2005.
    Innenansicht (2005)
  • Nahaufname einer Stolperschwelle, die an verfolgte und ermordete Sinti und Roma erinnern soll.
    Stolperschwelle (2022)
  • Frau mit Kindern vor einem Wohnwagen auf einem Lagerplatz von Sinti und Roma in Gelsenkirchen (1938/1939).
    Lagerplatz Sinti und Roma (1938/1939)
  • Deportation von Sinti und Roma unter Bewachung durch einen Polizisten im Jahr 1940.
    Deportation Sinti und Roma (1940)
  • Sammleplatz für die Deportation von Sinti und Roma unter polizeilicher Überwachung im Jahr 1940.
    Sammelplatz Deportation (1940)
  • Krankenschwester bei der Bestimmung der Augenfarbe einer jungen Frau (Sinti/Roma?), 1936 bis 1940.
    Untersuchung Sinti und Roma (1936 bis 1940)
  • Dr. Robert Ritter, Leiter der  Rassenhygienischen Forschungsstelle, nimmt einer Frau (Sinti/Roma?) im Freien Blut ab (1936 bis 1940).
    Blutabnahme im Freien (1936 bis 1940)
  • Dr. Robert Ritter, Leiter der Rassenhygienischen Forschungsstelle, bei der Befragung einer alten Frau (Sinti/Roma?) in Anwesenheit eines Polizisten (1936 bis 1940).
    Befragung (1936 bis 1940)
  • Eva Justin, Mitarbeiterin der Rassehygienischen und Kriminalbiologischen Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes, vor einem Gebäude mit zwei alten Frauen und einem Jungen (1936 bis 1940).
    Befragung (1936 bis 1940)

Ausstellung Schlaglichter

Die Ausstellung Schlaglichter beleuchtet das Handeln der Polizei Bochum, die während der NS-Zeit für das nachhaltige Schüren von Ängsten, die Anwendung von Gewalt und die generelle Einschüchterung der Bevölkerung gepaart mit der Verfolgung politisch Andersdenkender sowie von Personengruppen, die in der NS-Ideologie als minderwertig angesehen wurden, verantwortlich war.

Ausführliche Informationen sowie ein Flyer zur Ausstellung Schlaglichter stehen auf der Website der Polizei Bochum zur Verfügung:

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Kontakt

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Uhlandstr. 35
44791 Bochum

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