Orte der Polizeigeschichte: Polizeipräsidium Essen

Polizeipräsidium Essen

Auf dieser Seite

Daten und Fakten
Fotos
Didaktische Materialien
Kontakt

Daten und Fakten

Haupteingang Polizeipräsidium Essen (2009). — Haupteingang (2009)

Das Polizeipräsidium Essen wurde zwischen 1914 und 1918 erbaut. Durch kriegsbedingte Arbeiter- und Materialausfälle, aber auch durch einen geologisch problematisch Boden, zog sich die Bauzeit über vier Jahre hin.

Während der Ruhrbesetzung durch französisches Militär zwischen 1923 und 1925 wurde fast die gesamte Essener Schutzpolizei aus der Stadt verwiesen. Das Präsidium wurde geräumt, von den Franzosen besetzt und in einem verwahrlosten Zustand zurückgegeben.
Während des 2. Weltkriegs wurde das Gebäude durch mehrere Bombardements in weiten Teilen in Schutt und Asche gelegt. Von einer dreistelligen Zahl an Räumen waren in dem Bau am Ende des Krieges nur noch 17 benutzbar. Beim Wiederaufbau des Präsidiums legten auch die Essener Polizeibeamten kräftig Hand an.
Der Gebäudekomplex wurde auch nach Kriegsende und bis heute als Polizeipräsidium genutzt. Der ursprünglich viergeschossige Gebäudeflügel an der Virchowstraße wurde zunächst nur zweigeschossig wieder aufgebaut. Der neue Flügel wurde allerdings in den 90er Jahren wieder abgerissen und wieder viergeschossig neu erbaut.
Der Gebäudekomplex zeigt sich, von einem Neubau im Innenhof abgesehen, auch nach mehr als 100 Jahren weitgehend in seiner ursprünglichen Bauform. Das neoklassizistische Hauptgebäude weist noch ein großes Reichsadlerrelief aus den 30er Jahren auf.
Der Komplex hat durchweg als Ort polizeilicher Arbeit gedient und ist innen mittlerweile weitgehend renoviert. Eine Ausstellung zur Essener Polizeigeschichte, polizeigeschichtliche Führungen oder andere Angebote zur geschichtlichen Auseinandersetzung mit dem Präsidium bestehen vor Ort nicht. Es ist bis heute ein reiner Zweckbau.
Für die nächsten Jahre ist vom Land NRW die Aufgabe des Gebäudekomplexes als Polizeigebäude und ein Verkauf der Liegenschaft geplant.