Dortmund: Mahnmal Bittermark Orte der Polizeigeschichte

Gesamtansicht des antifaschistischen Mahnmals Bittermark in Dortmund, errichtet 1954/60.
Gesamtansicht Mahnmal Bittermark

Daten und Fakten

Historischer Hintergrund

  • Die Bittermark, ein Waldgebiet im Süden Dortmunds, ist heute vor allem als Gedenkstätte bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieses Gebiet jedoch Schauplatz einer der grausamsten Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes.
     
  • Im Frühjahr 1945, kurz vor dem Ende des Krieges, verübte die Gestapo dort sowie im nahegelegenen Rombergpark Massenerschießungen. Diese Aktionen zielten darauf ab, Zeuginnen und Zeugen sowie antifaschistische Gegnerinnen und Gegner des NS-Regimes zu eliminieren, bevor die Alliierten eintrafen.
     

Die Ereignisse im März 1945

  • Im März 1945 kam es zu einer Serie von Massenhinrichtungen, bei denen insgesamt mindestens 153 Menschen ums Leben kamen. Diese Opfergruppen setzten sich aus politischen Gefangenen, Zwangsarbeiter/innen aus der Sowjetunion, Frankreich und anderen Ländern zusammen sowie aus deutschen Regimegegner/innen, insbesondere Kommunist/innen und Sozialdemokrat/innen. Die genauen Abläufe dieser Hinrichtungen wurden durch Berichte überlebender Zeuginnen und Zeugen sowie spätere Ermittlungen rekonstruiert.
     
  • Die Opfer wurden zunächst auf den Hörder Friedhöfen beigesetzt, später jedoch in eine Ehrengrabanlage auf der Spielwiese Bittermark umgebettet. Hier entstand 1954 ein Mahnmal, das an die Opfer der Gestapo erinnert. Diese Verbrechen stehen in engem Zusammenhang mit den gleichzeitig stattfindenden Erschießungen in der im Rombergpark.
     

Das Mahnmal Bittermark

  • Nach dem Krieg, im Jahr 1960, wurde ein Mahnmal errichtet, das heute als zentraler Ort des Gedenkens dient. Dieses Mahnmal wurde durch den Bildhauer Will Schwarz gestaltet und zeigt eine Gruppe von Figuren, die symbolisch für die Opfer stehen.
     
  • Es dient als Ort der Erinnerung und Mahnung gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus. Jedes Jahr zu Karfreitag findet hier die größte Gedenkveranstaltung statt, die sowohl von lokalen als auch internationalen Teilnehmenden besucht wird.
     

Bedeutung und Gedenken

  • Das Mahnmal und die jährlichen Gedenkveranstaltungen in der Bittermark sind zentrale Elemente der Erinnerungskultur in Dortmund. Sie dienen nicht nur der Erinnerung an die Opfer, sondern auch der Vermittlung der historischen Ereignisse an nachfolgende Generationen. Diese Gedenkstätte ist ein Ort des Lernens und der Mahnung, um sicherzustellen, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen.
     
  • Die Historie der Bittermark ist untrennbar mit den Ereignissen im Rombergpark und der Steinwache Dortmund verknüpft, weshalb ein Besuch aller dreier Erinnerungsorte sinnvoll zur Vermittlung der Geschichte ist.
     
  • Die Bedeutung der Bittermark als Gedenkstätte wird durch zahlreiche Initiativen und Projekte unterstützt, die die Geschichte lebendig halten und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus bewahren. Verschiedene Organisationen, darunter das Internationale Rombergpark-Komitee, der Förderverein Gedenkstätte Steinwache und das Stadtarchiv Dortmund tragen aktiv zur Dokumentation und kontinuierlichen Bemühungen um das Gedenken bei.

Kontakt

Mahnmal Bittermark

Theodor-Freywald-Weg
44229 Dortmund

Förderverein / Rombergpark-KomiteeStadtarchiv Dortmund